Der Holzbauanteil in Salzburg ist in den letzten 15 Jahren kontinuierlich gestiegen.
Eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur in Zusammenarbeit mit proHolz Salzburg und Holzcluster Salzburg zeigt die erfreuliche Entwicklung des modernen Holzbaus. Wie sich der Holzbauanteil in den letzten Jahren entwickelt hat untersuchte Prof. Teischinger von der Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU) im Auftrag von proHolz.
Die von der BOKU entwickelte Methode zur Erhebung des Holzbauanteils im Hochbau analysiert den Anteil des Holzbaus durch Erhebung der Daten vor Ort in den Gemeinden auf Basis einer statistischen Auswahl. Dabei wurden verschiedene Gebäudekategorien wie Einfamilienhausbau, Mehrfamilien- bzw. mehrgeschossiger Wohnbau, öffentlicher Bau, Gewerbe- und landwirtschaftlicher Bau sowie die Bezugsgrößen (z.B. umbauter Raum) für den Erhebungszeitraum 1998 bis 2013 unterschieden.
Jedes 3. Haus aus Holz
Der Holzbauanteil, bezogen auf das umbaute Volumen aller bewilligungspflichtigen Bauvorhaben in Salzburg, weist im gesamten Erhebungszeitraum eine stetige Zunahme auf und erreichte im Jahr 2013 einen Wert von 29 Prozent. Der Wohnbau umfasst dabei rund zwei Drittel des gesamten Hochbau-Bauvolumens. Mehr als die Hälfte dieser bewilligungspflichtigen Bauvorhaben wurde in Holzbauweise realisiert. Aufgrund des hohen Anteils der meist regional gefertigten und kleinvolumigen Um- und Zubauten, liegt der Holzbauanteil dieser Gebäudekategorie, bezogen auf das umbaute Volumen, bei 22 Prozent.
Gemeinden und Land vorbildlich
Besonders deutlich zeigte sich der verstärkte Einsatz von Holz bei Bauvorhaben im öffentlichen Bereich. Neben Kindergärten, Schulen oder Gemeindezentren wird der Werkstoff Holz auch bei Kirchen oder Vereinsheimen zunehmend eingesetzt. Dies führt zu einem Holzbauanteil in dieser Kategorie von annähernd 40 Prozent, was einen absoluten Spitzenwert in Österreich darstellt. Der traditionell hohe Anteil von 70-80 % bei landwirtschaftlichen Bauten ist stabil.
Für den Obmann von proHolz Salzburg, Rudolf Rosenstatter, ist die Entwicklung sehr erfreulich. „Die Steigerung des Holzbauanteils bringt auch eine höhere Wertschöpfung für die vorgelagerten Wirtschaftsbereiche der Forstwirtschaft und Holz- bzw. Sägeindustrie. Die Wertschöpfungskette Holz, wo natürlich auch die Tischler als Inneneinrichter einen entsprechenden Stellenwert einnehmen, zählt damit zu den größten Arbeitgebern in Salzburg mit einer Wirtschaftsleistung von rund einer Milliarde Euro pro Jahr. Rund 1.000 Betriebe sichern so Arbeitsplätze für 12.000 Beschäftigte und Einkommen für rund 8.000 Waldbesitzer. Dabei wird der Wert eines Festmeter verarbeiteten Holzes entlang der Wertschöpfungskette verzehnfacht. Deshalb bleibt der nachhaltig bewirtschaftete Wald oberstes Ziel, eine gänzliche Außer-Nutzung-Stellung von Waldflächen lehnen wir deshalb ab, “ so Rosenstatter.
„Der Holzbau hat in den letzten 15 Jahren einen enormen Aufschwung und eine sehr dynamische Entwicklung genommen. Grund dafür sehe ich einerseits in der guten und innovativen Arbeit der Holzbauunternehmen und auch im Zusammenspiel der Organisationen proHolz, Holzcluster, Holzbauinnung und der Betriebe. Andererseits treffen politisch Verantwortliche auf Landes- und Gemeindeebene Entscheidungen pro Holz“, berichtet Landesinnungsmeister Friedrich Egger.
Ein weiterer wesentlicher Faktor liegt nach Ansicht von Egger darin, dass sich viele Bauherren wieder mehr mit den in Frage kommenden Baumaterialien und den damit verbundenen Wohn- und Lebensqualitäten beschäftigen. Hier spielt Holz als gesunder, nachwachsender und ökologisch nachhaltiger Baustoff seine Vorteile aus. Ähnliches gilt für Architekten und Planer, die nach anfänglichen Vorbehalten nun auch die Vielfalt und Gestaltungsmöglichkeiten von Holz- und Holzwerkstoffkombinationen sehen, schätzen und umsetzen.
Tabelle Studienergebnisse „Holzbau in Salzburg 1998-2008-2013“ (ohne Stadt Salzburg)
Anteile des Holzbaues am gesamten umbauten Volumen (Angaben in Prozent) im Hochbau
Gesamtanteile
Einfamilienhäuser
Mehrfamilienhäuser
Zu- und Umbauten
Landwirtschaftliche Nutzbauten
Gewerbe / Industriebauten
Öffentliche Bauten
1998
17
12
1
26
51
15
4
2008
21
22
5
42
83
5
1
2013
29
31
5
50
70
18
36
DI Gregor Grill