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Gesunder Holzbau

Holzbau ist nicht nur ökologisch und wirtschaftlich, sondern auch gesundheitsfördernd, was zahlreiche Studien belegen.

DI Gregor Grill

Mehrere internationale Studien haben sich in den letzten Jahren mit der Wirkung von Holz auf den Menschen beschäftigt. Norwegische, kanadische, japanische und österreichische Forscher belegen eine gesundheitsfördernde Wirkung von Holz, insbesondere als Material im Innenbereich. Holz senkt nachweislich den Blutdruck und den Puls, was sich auf das Wohlbefinden der Bewohner auswirkt. Holzoberflächen tragen dazu bei, dass Innenräume als warm, gemütlich und beruhigend empfunden werden. Bei diesen Eigenschaften übertrifft Holz alle anderen üblichen Materialien. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Natürlichkeit und der natürliche Ursprung des Holzes aus den heimischen Wäldern. Dies lässt sich auch beim Berühren von Holzoberflächen feststellen. Eine Studie belegt, dass das Berühren von rauem Aluminium, kühlem Plastik oder rostfreiem Stahl Stressreaktionen wie erhöhten Blutdruck hervorruft, was bei Holz nicht der Fall ist. Auch Arbeitsräume mit Holzmöbeln haben diese Wirkung, was den Stresspegel niedrig hält und die Konzentration und Arbeitsfähigkeit erhöht. Eine vergleichbare Wirkung konnte nicht einmal in weiß möblierten Räumen mit vielen Pflanzen erreicht werden.

Ergebnisse umsetzen
Diese Erkenntnisse bieten enormes Potenzial für die Entwicklung von Holzbauten. Wenn vermehrt Forschungsergebnisse zum Thema Wohlbefinden und Gesundheit bei Bau- und Werkstoffen in die Planung von Gebäuden einfließen, liegt die Holzverwendung nahe. Kindergärten, Schulen, Wohn- oder Bürogebäude sind sehr gut dafür geeignet, in Holzbauweise und mit Inneneinrichtung aus Holz errichtet zu werden, um den Kindern und Erwachsenen eine möglichst gesunde, beruhigende und natürliche Umgebung zu bieten. Ein herausragendes Beispiel für eine umfassende Holzverwendung ist das neue Schul- und Internatsgebäude der landwirtschaftlichen Fachschule Winklhof in Oberalm, wo die Fichten-Holzkonstruktion ohne Verkleidung im Innenraum sicht- und erlebbar ist. Selbst das Stiegenhaus und der Liftschacht sind hier in Holzbauweise ausgeführt. Die Inneneinrichtung ist zum Teil aus Zirbe, eine Holzart, die schon lange als gemütlich und heimelig gilt. Ein weiteres richtungsweisendes Projekt ist der Kindergarten in Saalbach-Hinterglemm, wo neben der Holzkonstruktion im Innenbereich auf verschiedene Holzarten zurückgegriffen wurde, um eine möglichst behagliche Umgebung für die Kinder zu schaffen sowie die Akustik in den Räumen positiv zu beeinflussen. Das Gebäude wird von den Pädagogen und Kindern als besonders schön und behaglich wahrgenommen.