Für eine gelungene Aufforstung werden standortsgerechte, kräftige Forstpflanzen verwendet. Deshalb führt die Kammer für Land- und Forstwirtschaft Salzburg auch heuer gemeinsam mit der Forstbaumschule Dzugan & Forsterpoitner eine Forstpflanzenaktion durch.
Baumartenwahl
Die Baumartenwahl sollte standortsbezogen erfolgen. Der Standort ist geprägt durch Klima, Boden und Lage. Klimatische Einflussfaktoren sind Niederschlag und Temperatur. Beim Boden zählen die Gründigkeit, der Nährstoff- und Wasserhaushalt, sowie der PH-Wert. Nicht zu vernachlässigen ist der sogenannte Lufthaushalt von Böden, wenn man an besonders schwere, tonige Böden denkt, die nur von wenigen Baumarten erschlossen werden können. Das prägendste Lagemerkmal ist bekanntlich die Seehöhe. Die Summe der genannten Merkmale ergibt einen Standort, mit dem manche Bäume sehr gut, andere weniger zurechtkommen. Die richtige Wahl der Baumarten und deren Anteile sichern stabile, gesunde und somit wirtschaftliche Waldbestände für nachfolgende Generationen.
Hochwertige Forstpflanzen
Mit der richtigen Herkunft ist nicht die Bezugsquelle, sondern die genetische Veranlagung gemeint. Um geeignetes genetisches Material zu erhalten, sind die Angabe des Ortes und die Seehöhe der Aufforstung beim Kauf besonders wichtig. Nähere Informationen zur richtigen Herkunft finden Sie unter www.herkunftsberatung.at Qualitativ hochwertige Forstpflanzen sind außerdem frisch, wipfelschäftig gewachsen und haben kräftige Wurzeln. Bei den traditionell wurzelnackt gelieferten Pflanzen ist es wichtig, dass die Feinwurzeln vor Austrocknung und direkter Sonneneinwirkung geschützt werden. Dafür sind entsprechende Säcke oder Decken zu verwenden. Idealerweise werden die Forstpflanzen danach sofort gesetzt. Sofern dies auf Grund der Schneelage nicht möglich ist, sollten die jungen Bäume an einem schattigen Platz in feuchter Erde bis zum eigentlichen Setzen eingeschlagen werden. Das Frischhalten bis zum Setzen sichert den Anwuchserfolg und vermindert damit Pflanzenausfälle und Folgekosten für das Nachbessern. Kurz vor dem Versetzen kann ein Wurzelschnitt erforderlich sein, indem überlange und verletzte Wurzeln mit einem glatten Schnitt auf die geeignete Länge eingekürzt werden. Quetschungen gilt es dabei zu vermeiden. Beim Setzen der Forstpflanzen ist eine wurzelgerechte Pflanzung unbedingt anzuwenden, indem die Wurzeln ohne Deformationen in den Boden kommen sollen. Dabei sollen die Wurzeln möglichst in alle Richtungen in den Boden streichen. Dies gelingt am besten mit einer Lochpflanzung oder dem Rhodener Pflanzverfahren. Die Wurzel wird in Zukunft nicht nur den Baum mit Wasser und Nährstoffen versorgen, sondern soll seinem Stamm und Krone auch bestmöglichen Halt gegenüber Stürmen verleihen.
Der richtige Abstand
Stammzahlhaltungsversuche im Wald- und Mühlviertel zeigen, dass für Fichte durchaus weitere Pflanzverbände gewählt werden können, ohne dass es zu zukünftigen Qualitätseinbußen auf Grund zu starker Astigkeit kommen wird. Im Schleppergelände wird derzeit bei Fichte ein Abstand von 2 x 2 Meter, im Seilgelände 2,5 x 3 Meter empfohlen. Ausfälle sollten aber in der Regel jährlich nachgebessert werden.
Häufige Baumarten | Mindestabstand in Meter | Max. Abstand in Meter | Sinnvolle Gruppen-/Truppgröße |
Fichte und Tanne | 2 x 2 | 2 x 2
Im Seilgelände auch 2,5 x 3 |
Mind. 25 Stück, bei Tanne besser 50 Stück |
Lärche | 2 x 2 | 3 x 3 | 7 bis 15 Stück |
Eiche und Buche | 1 x 1 bis
1,5 x 1,5 bei Nutzholz-produktion |
Als ökologische Beimischung auch weitere Abstände möglich | 15 bis 25 Stück bei Nutzholzproduktion |
Bergahorn | 1 x 1 bis
1,5 x 1,5 |
2 x 2 Astung in weiterer Folge jedenfalls erforderlich | 15 bis 25 Stück |
Text: DI Alexander Zobl
Bestelliste zum Download: Forstpflanzenaktion 2021