Ab Mitte Juli schwärmte die neue Generation an Fichtenborkenkäfer aus. Diese fanden nach den Gewitterstürmen des Julis ideale Bedingungen für die Brutanlage in Einzelwürfen und –brüchen vor.
Die Fichte trägt seit langem wieder einmal eine Vollmast. Dies kostet sie sehr viel Energie. Außerdem sind ihre Wipfel schwer beladen und brechen leichter ab. Sommergewitter sind in der Regel von regionaler Bedeutung. Die Gewitterfront vom 11. Juli hatte einige Teile im Flach- und Tennengau stärker betroffen. Die Schäden im Forst hielten sich glücklicherweise im Gesamten sehr gering. Es kam ausschließlich zu Einzelwürfen und Wipfelbrüchen. Aus der Sicht der Forstschutzexperten kann eine Situation, bei der bruttaugliches Material, auch wenn es wenig ist, aber auf großer Fläche verteilt ist, bedrohlich werden. Außerdem treffen diese Schäden zeitnah mit dem Ausflug der ersten Buchdruckergeneration in den Tieflagen zusammen. Um den Beginn einer Massenvermehrung zu unterbinden, ist daher wieder einmal der Fleiß der Waldbesitzer gefragt. Denn nur durch eine rasche Aufarbeitung – auch wenn es nur ein einzelner Baum ist – kann dem zur Massenvermehrung neigenden Käfer Paroli geboten werden.
Wälder regelmäßig kontrollieren
In diesem Zusammenhang dürfen aber auch nicht restlichen Gebirgsbezirke vergessen werden. Die Entwicklungsgeschwindigkeit der Borkenkäferbruten ist bekannter Weise temperaturabhängig. Die Julitemperaturen lagen weit über den langjährigen Durchschnitt. Dies hat die Brutentwicklung in den mittleren und höheren Lagen beschleunigt. Auf frischen Stehendbefall ist zu achten. Bei auftretenden Schäden ist umgehend zu handeln. Neben der Temperatur ist die Wasserversorgung der Fichte ein wichtiger Faktor. Nur gut Wasser versorgte Fichten können sich besser gegen Borkenkäferbefall wehren. Deshalb sollten Waldbesitzer auch verstärkt ihre Wälder auf Stehendbefall kontrollieren, die jetzt und in den nächsten Wochen unter Trockenheit leiden. Die Niederschlagsverteilung und – menge der letzten Woche war selbst innerhalb einzelner Bezirke so unterschiedlich, dass hier keine generelle Prognose getroffen werden kann.
Verfasser: DI Alexander Zobl 2015