Land des Salzes und des Holzes.
Über lange Zeit wurde die Wirtschaft Salzburgs vor allem durch das ideale Zusammentreffen zweier Naturschätze geprägt: Salz und Holz. Jahrtausende hindurch wurde das „Weiße Gold“ Salz zwischen Saalach und Salzach abgebaut, vermarktet und exportiert. Große Mengen Holz wurden als Brennstoff für das Salzsieden benötigt. Holz war der Baustoff für die Befestigung der Stollen. In Holzröhren wurde die Sole zum Sieden ins Tal geleitet und das Salz in Holzfässern in aller Herren Länder verkauft. Die Herstellung von Holzspielzeug, Spanschachteln und Schnitzereien bildete einen wichtigen Nebenerwerb für die Salinenarbeiter. Während der Salzabbau 1989 eingestellt wurde, ist die Be- und Verarbeitung von Holz bis heute ein wichtiger und zukunftsträchtiger Wirtschaftszweig im Bundesland Salzburg.
Die Hälfte ist Wald
Der Salzburger Wald bedeckt mit rund 366.000 Hektar 51,2 Prozent der Landesfläche (715.400 Hektar) und sichert rund 9.200 Arbeitsplätze in Forstwirtschaft und Industrie. Die Holzproduktion stellt ein Zusatzeinkommen für viele bäuerliche Waldbesitzer dar. Forstwirtschaft und Holzverarbeitung erwirtschaften einen Produktionswert von mehr als 1,02 Milliarden Euro. Die hohen Exportanteile tragen zur Verbesserung der Handelsbilanz bei und helfen, den Standort abzusichern.
Familienwälder
Salzburgs Wälder sind mehrheitlich Familienwälder mit meist kleinen Strukturen: 46,7 Prozent entfallen auf Kleinwaldbesitz mit weniger als 200 Hektar Waldfläche, 12,8 Prozent auf größere Betriebe. 40,5 Prozent stehen im Eigentum der Österreichischen Bundesforste AG.
Nachhaltige Bewirtschaftung – sichere Zukunft
Salzburgs Wälder verfügen über einen Holzvorrat von rund 85 Millionen Festmetern im Ertragswald. Der jährliche Zuwachs beträgt rund 2,06 Millionen Festmeter, wovon nur rund 1,47 Millionen Festmeter pro Jahr geerntet werden. Dies entspricht einem jährlichen Nettozuwachs der Holzreserven von rund 0,6 Millionen Festmetern. Flächenmäßig kommen in Salzburg jährlich ca. 1.700 Hektar neue Wälder hinzu.
Natürliche Waldgesellschaften Salzburgs
Verschiedene Höhenstufen und Klimazonen – vom inneralpinen-kontinentalen Klima des Lungaus, über das zwischen- und randalpine bis zum ozeanisch beeinflussten Klima des Alpenvorlandes – prägen eine Bandbreite von Standorten mit unterschiedlichen Waldgesellschaften. In Salzburg überwiegen aufgrund der alpinen Lage (ebenso wie in Gesamtösterreich) Nadelwälder mit 69,4 Prozent. 22,3 Prozent sind Mischwälder und 8,3 Prozent Laubwälder. Durch den aktiven Einsatz der Forstwirtschaft konnte in den letzten Jahren der Laub- und Mischwaldanteil weiter gesteigert werden: Im Vergleich zu 1990 haben Mischwälder um 1,8 Prozentpunkte und Laubwälder um 1,4 Prozentpunkte zugenommen.
Nutzwirkung
Die Wälder Salzburgs sorgen für sichere Arbeitsplätze, v.a. im ländlichen Raum. Waldbesitzer liefern den nachwachsenden Rohstoff Holz. Dieser bildet die Basis für eine Vielzahl von holzverarbeitenden Branchen wie Sägeindustrie, Zimmereien, Tischler, Papier- und Zellstoffindustrie, Span- und Faserplattenindustrie.
Schutzwirkung
In vielen Gebieten Salzburgs kommt dem Wald aufgrund seiner natürlichen Schutzwirkung eine besondere Bedeutung zu: Er bietet einen sehr sicheren und im Vergleich zu technischen Verbauungen überaus kostengünstigen Schutz gegen wetterbedingte Gefahren.
Wohlfahrtswirkung
Der Wald sorgt für Klimaausgleich, die Regulierung des Wasserhaushaltes, Lärmminderung sowie die Reinigung und Erneuerung von Luft und Wasser. Bäume speichern bei ihrem Wachstum Kohlenstoff und entziehen der Atmosphäre das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). In Holzprodukten bleibt der Kohlenstoff langfristig gespeichert. Der verstärkte Einsatz von Holz trägt somit zu einer ausgeglichenen CO2-Bilanz wesentlich bei.
Erholungswirkung
Immer mehr Menschen finden im Wald jene Ruhe, Entspannung, Erholung und Abwechslung, die sie als Ausgleich zum hektischen Berufsalltag suchen. Salzburgs Wälder prägen die Landschaft und sind – neben den beliebten Seen des Salzkammergutes – ein wichtiger Anziehungspunkt für die vielen Feriengäste aus dem In- und Ausland.
Nachhaltigkeit ist erstes Prinzip
Salzburgs Wälder werden seit Jahrzehnten ökologisch nachhaltig bewirtschaftet. Das bedeutet einerseits, dass niemals mehr Holz entnommen wird als im gleichen Zeitraum zuwächst. Das bedeutet andererseits aber auch, dass die Forstleute den Wald in seinen natürlichen Ausprägungen fördern und für eine standortgerechte Baumartenmischung sorgen. Die Ernte erfolgt kleinflächig, immer häufiger durch Einzelstammentnahmen. Kahlschläge von mehr als einem halben Hektar sind behördlich bewilligungspflichtig, Kahlschläge von mehr als zwei Hektar generell verboten.
Ökonomie und Ökologie
Der natürliche Rohstoff Holz entsteht im Wald ohne jede Umweltbelastung. Die Bewirtschaftung der Wälder bringt nicht nur ökonomische Vorteile, sie ist auch ökologisch von größter Bedeutung. Naturnahe Bewirtschaftung und Pflege der Wälder sichern ihre Leistungen für Nutzen, Schutz, Wohlfahrt und Erholung der wachsenden Bevölkerung.