30 Jahre im Zeichen der Mitglieder
Heuer jährt sich das Bestehen des Waldverbandes Österreich zum 30. Mal. Mit der Gründungsversammlung des Bundeswaldbauern-verbandes am 13. Jänner 1988 nahm die Erfolgsgeschichte ihren Anfang.
„Die zur damaligen Zeit zunehmenden Konzentrationstendenzen der Sägeindustrie sowie der Papier- und Zellstoffindustrie und die damit nachteiligen Folgen auf das zerstreute Holzangebot aus dem bäuerlichen Kleinwald haben letztlich den Anstoß für die Gründung des B.W.V. als Fachorganisationen der Präsidentenkonferenz gegeben“, schildert Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich. Rosenstatter weiter: „Damit sollte den Holzabnehmern auch auf politischer Ebene eine leistungsfähige bäuerliche Organisation gegenübergestellt werden, um die Wertschöpfung aus dem Bauernwald zu erhöhen und die Holzverwendung zu forcieren.“ Seit der Gründung wurden exklusive und innovative Vermarktungsschienen für Holz aus dem bäuerlichen Kleinwald entwickelt, um den Familienbetrieben ein höheres Einkommen zu ermöglichen. Bereits 1989 wurde mit der Verbandsmarke „Winterholz“ die Vermarktung von wintergeschlägertem Holz aus dem Bauernwald ins Leben gerufen. Mit der „Arge Christbäume“ wurde 1998 eine eigene Vermarkungsmöglichkeit für die heimischen Christbaumproduzenten geschaffen. „Da das elektronische Holzbörseprogramm ‚Holzforum 2000‘ (1996) seiner Zeit weit voraus war und auf Widerstand seitens mancher Holzabnehmer stieß, initiierten die Waldverbände im Jahr 2000 ausgehend von der Steiermark Wertholzsubmissionen“, weiß der Obmann über die in Österreich einzigartige Vermarktungsmöglichkeit von Wertholz zu berichten. Unter den Verbandsmarken „Ofenholz“ und „Holzschnitzel“ sorgen heimische Familienbetriebe seit 2000 für eine optimale Ofenholzqualität.
Damals Meilensteine – heute Standard
Eine bahnbrechende Errungenschaft war 1992 die Vereinbarung „Empfohlene Richtlinie für die Werksübernahme von Sägerundholz mit automatischen (elektronischen) Anlagen“ samt Lieferschein und Checkliste des B.W.V. und des Fachverbandes der Sägeindustrie Österreichs, die in adaptierter und mittlerweile digitaler Form noch heute Gültigkeit hat. Strategische Überlegungen der Verbände mündeten 2011 in der Lancierung der gemeinsamen Mitgliederzeitung „Waldverband aktuell“. „Mit unserem ‚Schulkoffer – Rund um Wald und Holz‘ (2015) und dem Markenzeichen ‚Holzklopfen‘ (2016) begeistern und motivieren wir Kinder und Jugendliche gleichermaßen für die Themen rund um Wald und Holz“, hebt Rosenstatter auch die Jugendarbeit der Verbände hervor. „30 Jahre Waldverband Österreich, das sind 30 Jahre im Zeichen des bäuerlichen Kleinwaldes. Basis dieser Erfolgsgeschichte sind neben engagierten Mitarbeitern vor allem aber motivierte Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die mit ihrer täglichen Arbeit für den Erhalt des bewirtschafteten Waldes und für einen klimafitten Wald sorgen. Die Waldverbände zeichnen sich durch innovative Akzente bei der Holzvermarktung sowie der Holzmobilisierung und der Motivation zur Waldbewirtschaftung aus. Die Digitalisierung und der Klimawandel sind die Herausforderungen der Zukunft. Auch hier werden die Waldverbände mit zukunftsorientierten Lösungen eine Vorreiterrolle einnehmen“, dankt Rosenstatter allen, die zu dieser Erfolgsgeschichte beigetragen haben, und blickt zuversichtlich in die Zukunft.
Der Waldverband Österreich feierte die 30-jährige Erfolgsgeschichte mit Exkursionsprogramm und einem Festabend am Heffterhof. Foto: Mooslechner