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Salzburgs Kleinwald gegen den Trend

Seit Mitte Mai liegt die Holzeinschlagsmeldung für 2016 vor. Diese Erhebung zeigt, dass österreichweit mit insgesamt 16,76 Mio. Erntefestmeter um 4,48 % weniger Holz als im Jahr zuvor eingeschlagen wurde. Selbst die 5- und 10-jährigen Durchschnitte konnten nicht erreicht werden. In Salzburg konnte der Einschlag im Vergleich zu 2015 jedoch um 3,61 % erhöht werden. Diese Steigerung erfolgte durch den Einschlag in der Kategorie Kleinwald. In dieser wurden um 156.621 Erntefestmeter (+ 32,74 %) mehr genutzt.

Die Forstbehörden in Österreich sind verpflichtet jährliche Meldungen über den Holzeinschlag zu liefern. Dabei werden, u.a. auch in Salzburg, die Daten stichprobenartig nach Besitzkategorien erhoben. Bei den Besitzkategorien werden unterschieden:

  • Kleinwald (2 bis 199 ha)
  • Großwald (≤ 200 ha)
  • ÖBf AG

Die Klein- und Großwaldbesitzer werden von der Behörde kontaktiert um die notwendigen Daten für die Statistik zu erhalten. Die ÖBf AG melden ihre Daten selbst an das Ministerium. Nachfolgend werden die wichtigsten und markantesten Änderungen von 2015 auf 2016 dargestellt.

Die Auswertung der Daten zeigten einen Rückgang des österreichischen Gesamteinschlages um 4,48 % gegenüber dem Jahr 2015. Innerhalb der Kategorien liegt der Schwankungsbereich zwischen – 1,88 % (ÖBf AG) und – 6,46 % (Großwald). Die eingeschlagene Holzmenge im Jahr 2016 liegt auch unter dem fünfjährigen (- 3,45 %) und auch unter dem zehnjährigen Durchschnitt (- 8,49 %).

Die Daten aus Salzburg zeigen ein anderes Bild. Der Gesamteinschlag ist im Vergleich zu 2015 um 3,61 % von 1.180.331 auf 1.222.981 Erntefestmeter gestiegen. Jedoch meldeten die Großbetriebe und die ÖBf AG eine Reduktion des Einschlages von 25,9 % bzw. 12,3 %. Für die Betriebe der Kategorie Kleinwald ergab sich eine Steigerung des Einschlages um rd. 156.600 Erntefestmeter oder plus 32,7 %.

Die Sortimentsverteilung in Salzburg zeigt einen Anteil an Sägerundholz von 59,0 % und einen Anteil an Industrieholz von 18,9 % auf. Der Anteil an Energieholz beträgt in Salzburg 22,1 %. Zu beachten ist allerdings, dass beim Energieholz auch das Waldhackgut hinzu gerechnet wird. Der Mehreinschlag bei den Kleinwaldbesitzern wirkte sich aber vor allem auf die Sortimente Sägerundholz (+ 53,2 %) und Industrieholz (+ 41,7 %) aus. Die Steigerung beim Energieholz betrug lediglich (+ 3,7 %). Bei den Betrieben und der ÖBf AG wirkte sich die Reduktion des Einschlages verstärkt auf das Brennholz aus. Dessen Rückgang beträgt 43,8 % bzw. 18,8 %. Hingegen betrug der Rückgang beim Nutzholz 21,8 % bzw. 11,2 %.

Die Salzburger Kleinwaldbesitzer und die Forstbetriebe steigerten ihre Vornutzungen mit + 73,1 % und + 30,8 % beträchtlich. Die ÖBf AG legte ihren Schwerpunkt auf die Vornutzung bereits ein Jahr früher und ist jetzt wieder im Schwankungsbereich des langjährigen Durchschnittes.

In Österreich ist der Schadholzeinschlag insgesamt um 27,9 % gesunken. Für Salzburg ist dieser Wert um einen Prozentpunkt geringer. Der Schadholzanteil ist generell im Kleinwald mit 26,04 % am geringsten. Daher kann der Rückgang an Schadholz um 2,5 % im Kleinwald als guter Wert beurteilt werden. Die Betriebe und die ÖBf AG haben in Bezug auf den Schadholzanteil am Gesamteinschlag eine höhere Ausgangsposition. Deren Schadensmanagement stellt weiterhin eine Herausforderung in der Waldbewirtschaftung dar, auch wenn der Rückgang des Schadholzes beachtlich ist.

Der Anteil des durch betriebsfremde Personen geschlägerten Holzes hat im Kleinwald besonders stark zugenommen. Die Steigerung, im Vergleich zu 2015, betrug 198,7 %. Die Betriebe gaben an ausschließlich einheimische Akkordanten beauftragt zu haben.

Die für Salzburg ermittelten Daten legen den Schluss nahe, dass im Kleinwald die Bedeutung der Waldpflege und der Holznutzung zugenommen haben. Dies lässt sich aus den gesteigerten Holzmengen der Vornutzungen und den vermehrten Einsatz von Fremdarbeitskräften ableiten. Die positive Waldgesinnung fördert die Bereitschaft der Waldbesitzer ihren Wald zu pflegen, Holz zu nutzen und die Kulturlandschaft in seiner Vielfalt zu erhalten.