Waldbesitzer stehen für aktives Waldmanagement – „Wildnis“ bringt keinen Mehrwert
Gregor Grill, LK Salzburg
Oberstes Ziel der Forstwirtschaft ist es, den Wald nachhaltig zu bewirtschaften. Das bedeutet, alle drei Säulen der Nachhaltigkeit – die ökonomische, ökologische und sozio-ökonomische Säule – durch eine ausgewogene Bewirtschaftung zu erfüllen. Das Gleichgewicht darf dabei nicht zu Gunsten der einen und zu Lasten der anderen Säulen kippen.
Wald ist gesund
Der jährliche Holzeinschlag ist in den letzten 15 Jahren von 14 Mio. Festmeter (fm) auf rund 18 Mio. fm gestiegen und liegt trotzdem noch immer deutlich unter dem jährlichen Zuwachs. Auch der Pflegezustand der Wälder – der Durchforstungsanteil gilt als Maß dafür – ist deutlich angestiegen. Genauso gestiegen sind der Anteil an Mischwäldern und der Anteil an Laubholz im Wald. In 7 von 10 Fällen wird der Wald heute natürlich verjüngt. Totholz findet sich heute fast doppelt so viel im Wald wie Anfang der 1990er Jahre. Auch durch die kleinstrukturierten Besitzverhältnisse und die unterschiedlichen Eigentümerinteressen besteht eine sehr diverse Waldbewirtschaftung in den heimischen Wäldern. Schutzgebiete wie Nationalparks, Biosphärenparks, Natura 2000-Gebiete oder Naturwaldreservate sind etabliert und nehmen beträchtliche Flächen im Wald ein, zu denen sich die Forstwirtschaft auch bekennt. Dem Wald geht es durchaus sehr gut, denn er ist das Ergebnis einer nachhaltigen, ausgewogenen Bewirtschaftung.
Nie genug?
Anstatt diese Leistungen anzuerkennen und Respekt für die schwierige und gefährliche Arbeit im Wald zu zollen, sehen einige Vertreter des amtlichen Naturschutzes und diverser NGOs erheblichen Bedarf für weitere Schutzgebietsausweisungen und sogar die Notwendigkeit, auf gewissen Flächen die Bewirtschaftung gänzlich einzustellen. Die Landwirtschaftskammern und Waldverbände sprechen sich entschieden gegen solche Forderungen aus, denn diese würden einen massiven Eingriff in die Verfügungsrechte der Grundeigentümer – auf ihrem Besitz! – bedeuten. Studien zeigen, welch fatale Folgen für den ländlichen Raum und die Volkswirtschaft alleine aus dem Verzicht auf 10 % der Wirtschaftswaldfläche entstehen würden. Bis zu 95.000 oder rund ein Drittel weniger Beschäftigte in der Branche Forst und Holz, Verlust des BIP-Beitrages und des Netto-Exportwertes der Branche jeweils um ein Viertel wären die Folge. Demgegenüber bietet bereits die zusätzliche Verarbeitung von 100 Festmeter Holz einen neuen Arbeitsplatz entlang der Wertschöpfungskette.
Forderungen der LK Salzburg und des Waldverbandes Salzburg
- Keine weiteren Einschränkungen bei der Waldbewirtschaftung
- Keine hoheitlichen Außer-Nutzung-Stellungen von Waldflächen
- Keine weiteren Schutzgebietsausweisungen
- Ausbau des Vertragsnaturschutzes mit entsprechenden Abgeltungen und ausreichender Finanzierung
- Ausreichende Finanzierung forstlicher Fördermaßnahmen