Der Salzburger Waldbauerntag zeigte einmal mehr die Kraft der Forst-und Holzwirtschaft in diesem Lande auf. Es war ein hochkarätiger Branchentreff mit vielen brennenden und aktuellen Themen rund um die Waldnutzung und die Wirtschaftlichkeit der Wertschöpfungskette.
„Mein Wald – meine Kraft – Forstwirtschaft“ – so lautete das Thema des 53. Salzburger Waldbauerntages, der am Freitag, 10. März 2023 am Heffterhof in Salzburg abgehalten wurde. Welche Kraft in der gesamten Wertschöpfungskette steckt, wurde bei diesem Branchentreff sichtbar gemacht. Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer bekräftigte den vielfältigen Nutzen durch die Waldbewirtschaftung in Salzburg. „Nachhaltiges und langfristiges Denken ist eine wichtige Basis der heimischen Forstwirtschaft. Eine gesunde Bewirtschaftung der Salzburger Wälder stärkt ihren Nutzen als Lebens-,Wirtschafts-und Naturraum, Schutzwald und Erholungsort für die Menschen. Besonders hier im Alpenraum ist es undenkbar, einen Teil des Waldes außer Nutzung zu stellen und damit seine vielfältigen Funktionen für Mensch und Natur einzuschränken“, so Haslauer. Landesrat Josef Schwaiger sieht den richtigen Weg darin, „die Wälder an den Klimawandel anzupassen und dabei umfassend zu bewirtschaften. Das Land Salzburg investiert viel Geld zum Schutz vor Naturgefahren und fördert klimafitte Wälder. Die Nutzung einzuschränken ist der völlig falsche Weg, weil Salzburg eine aktive Bewirtschaftung braucht, um Holz zu gewinnen, Schutz zu ermöglichen und gerade in Zeiten der Energiefragen bestmöglich vorzusorgen. Das Ziel für die Zukunft ist deshalb klar: ein nachhaltig bewirtschafteter Wald, der den Menschen und der Natur gleichermaßen nutzt“, so Schwaiger in seinen Grußworten. Von der hohen Besucherzahl überwältigt und für das Motto des Waldbauerntages brennend, schlug Obmann Rudolf Rosenstatter in dieselbe Kerbe. „Holz als Bau und Rohstoff muss das Bundesland nicht verlassen, um ein fertiges Produkt für die Menschen zu sein. Vom Energieträger über hochwertige Möbel bis zum Holzhaus – alles kann in Salzburg vor Ort geerntet und produziert werden. Der Nutzwald hat für Mensch und für Natur viele Vorteile und diesen Rohstoff, den wir bereits tausend Jahre genutzt haben, wollen wir auch in Zukunft nachhaltig einsetzen. Holz ist ein beliebter Baustoff und in aller Munde. Wenn es aber darum geht, einen Baum umzuschneiden, werden die Ansichten schnell kontroversieller. Das ist eine Gefahr für uns Waldbauern“, mahnte Rosenstatter in seiner beherzten Rede. Der Geschäftsbericht von Forstdirektor Franz Lanschützer zeigte das breite Betätigungsfeld des Waldverbandes gemeinsam mit der Forstabteilung der LK Salzburg auf.
Der Höhepunkt des Waldbauerntages war der Fachvortrag und die anschließende Diskussion mit Dr. Anna Kleissner, der Geschäftsführerin von Econmove. Ihre Studie beschäftigt sich mit der Wertschöpfung, die durch Wald und Holz in Salzburg entsteht. Im Auftrag von Wirtschaftskammer und proHolz führte Dr. Kleissner mit ihrem Institut Econmove eine Wertschöpfungsanalyse der Branche durch. Dr. Kleissner betonte, dass Wertschöpfung in einem Bundesland nicht mit Umsätzen von Unternehmen gleichzusetzen sei, sondern aus Abgaben, Steuern, Löhnen, Gehältern und Investitionen sowie Gewinnen bestehe. Als Ergebnis zeigt sich mit rund 1,6 Mrd. Euro jährlicher Bruttowertschöpfung ein sehr hoher Anteil von mehr als 6 %der gesamten Wertschöpfungsleistung Salzburgs. Damit ist die Forstund Holzwirtschaft vergleichbar mit der Wertschöpfung des Tourismus und dreimal so hoch wie die Wertschöpfung des gesamten Hochbaus im Land. Jeder 16. Euro bzw. 13. Arbeitsplatz wird damit von der Forstund Holzwirtschaft gesichert. Ein Kubikmeter geerntetes Holz erzeugt eine Wertschöpfung von über 1.200 €, wobei rund 500 €davon Abgaben und Steuern für den Staat sind. Die Tendenz seit der Corona-Pandemie zeigt dabei einen dynamischen Wachstumspfad, denn während der Tourismus mit erheblichen Einbrüchen zu kämpfen hatte, blieb Holz in allen seinen Verwendungsmöglichkeiten gefragt. Weitere Effekte wie z. B. der Erholungswert bewirtschafteter Wälder, die Wirkung auf Wasserreinigung oder Katastrophenschutz sind dabei noch völlig unberücksichtigt und können zwar nicht direkt in Euro bewertet werden, sind aber unverzichtbar für Salzburg.
Verleihung des „Salzburger Waldkauzes“
Der WV Salzburg bedankt sich mit dem Waldkauz alljährlich beim Waldbauerntag bei verdienten Persönlichkeiten für ihren Einsatz um die Forstwirtschaft in Salzburg. Dieses Jahr durfte der Obmann des Waldverbandes, für Salzburg und Österreich, Ök.-Rat. Rudolf Rosenstatter, sichtlich überrascht und voller Freude die Auszeichnung entgegennehmen. Rosenstatter lebt und kämpft für Grundbesitz, Eigentum und Waldbewirtschaftung. Begriffe wie Familienforstwirtschaft oder „Schützen durch Nützen“ prägen ebenso sein Weltbild wie der Auftrag zur umfassenden Zusammenarbeit. Er ist immer für den gemeinsamen Weg eingetreten -für eine geeinte Forstwirtschaft -für eine geeinte Wertschöpfungskette -für ein geeintes Europa. Jede Stunde seines Lebens ist er ein Vertreter seiner Werte. Der Waldverband bedankt sich für seine besonderen Verdienste mit dem Waldkauz. Er hat auch wesentlich dazu beigetragen, dass sich Forstwirtschaft, Säge-und Holzindustrie sowie Papier-und Plattenindustrie auf einer konstruktiven Ebene treffen und gemeinsame Ziele verfolgen. Diesen konstruktiven Geist bringt er auch als Mitglied im Exekutivausschuss und in der Strategiegruppe in FHP ein. Rudolf Rosenstatter ist ein zutiefst unternehmerisch denkender Mensch, der immer die gemeinsame Sache zum Ziel hat und immer das Verbindende vor das Trennende stellt. Seine Vision ist seit jeher eine gemeinsam starke Wertschöpfungskette Holz, die in einer globalisierten Welt nicht den benachbarten Betrieb als Konkurrenten sieht, sondern die Priorität des Handelns in der Förderung von Absatzmöglichkeiten erkennt. Und dieses klare Bekenntnis zur Schaffung von Markt verfolgt er auch als Obmann von proHolz Salzburg. Rudolf Rosenstatter ist insgesamt ein wichtiges Bindeglied zwischen den einzelnen Akteuren in der Forst-und Holzwirtschaft und er trägt wesentlich dazu bei, dass die Ziele der Forstwirtschaft erreicht werden können.
Christine Mooslechner Redaktion Salzburger Bauer